TERRY STEVENS
1945
Eine typisch englische Beat Geschichte aus den frühen 60er Jahren.Terry Stevens, der soeben noch in einer Fernsehfabrik gearbeitet hat, gründet im Sog der musikalischen Eruption, zusammen mit ein paar Freunden die Beat Band „The Victors“. Sozusagen als Vorboten der Invasion britischer Pop Musik, die sich in Zürich ausbreitete, spielte die unvergessliche Kombo im legendären Hirschen und alle Welt stellte sofort fest: So tief wie der Terry, hat bis jetzt noch keiner die Gitarre getragen. Und super cool, wie der Kerl die Rock ‚n’ Roll Lieder sang. Die Mädchen interessierten sich scharenweise für den eher scheuen Frontmann. Allen voran die Wirtshaustochter Angie, und als die Victors weiterzogen, blieb der Engländer in Zürich hängen. Geld war keines vorhanden, und so war er glücklich, bald bei den berühmten „Les Sauterelles“ als Roadie einsteigen zu können. Als Hepp, Dürst, Anselmo und Weideli 1968 für ihr Bandprojekt einen Bassisten suchten, war es naheliegend, Stevens anzufragen. Auch wenn er bis jetzt nur Gitarre spielte, war es für ihn sofort klar. noch am gleichen Tag einen Fehnder Bass und den dazugehörigen Vertärker anzumieten, und ab nun den ganzen Tag lang seine Finger auf den dicken Saiten zu trainieren. Er machte die Band komplett und wurde als einziger Autobesitzer mit seinem englischen MG auch gleich noch zum Krokodil Chauffeur. Seine ellenlangen Kompositionen, seine meditative Monotonie, im Gesang und auch im Spiel, prägten den Sound der Band nachhaltig. Eigentlich ist es traurig, dass Terry nach der Auflösung von Krokodil nie mehr wirklich Tritt mit einer eigenen Band gefasst hat. Dafür hat er eine wunderbare Familie mit zwei Töchtern und einem Sohn gegründet und sich Im Laufe der Zeit einen Namen als Toningenieur gemacht. In dieser Funktion arbeitet Terry Stevens heute am Zürcher Opernhaus.